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Physikalische Therapie – Mit Strom, Wärme und Co. gegen den Schmerz

Physikalische Therapie – Mit Strom, Wärme und Co. gegen den Schmerz

Unter dem Begriff physikalische Therapie sind verschiedene physiotherapeutische Methoden zusammengefasst, die physikalische Kräfte anwenden, um bestimmte Behandlungsziele zu erreichen. Dazu zählen zum Beispiel die Wärmetherapie, Hydrotherapie oder auch Massagen. Die physikalische Therapie zielt auf Schmerzlinderung ab und kann effektiv Körperfunktionen verbessern. Im Fokus des Physiotherapeuten stehen dabei vor allem Muskeln, Gelenke oder die Durchblutung. Unser 11880.com-Physio-Ratgeber sagt Ihnen, was die Physik auch für Ihren Körper tun kann. 

Was ist physikalische Therapie?

massage
© Aleksei Lazukov - istockphotos.com

Physikalische Therapie ist eine Zusammenfassung aller Therapieformen, die auf Methoden beruhen, bei denen physikalische Einflüsse auf den Körper eine wichtige Rolle spielen. Ohne direkt die jeweiligen physiotherapeutischen Therapieformen zu nennen, geht es also bei den physikalischen Therapien um elektrische Reize, Wärme, Wasser, Licht oder auch Berührung. Die physikalische Therapie wird manchmal sogar synonym mit der Physiotherapie verwendet, ist aber nur einer ihrer Teilbereiche.

Was sind die Ziele der physikalischen Therapie?

Die physikalische Therapie hat die Schmerzlinderung zum Hauptziel. Mit Wärmetherapien, Massagen oder gezielten Elektrotherapien gilt es, vor allem Zerrungen oder Verspannungen ihre schmerzhaften Eigenschaften zu nehmen. Die physikalische Therapie dient aber auch der Linderung von Gelenkbeschwerden und kann dazu beitragen, dass Sie als Patient Ihre Mobilität wiedererlangen. Durch die mechanische Einwirkung während der physikalischen Therapie können sogar Durchblutungsstörungen behoben werden.

Die Ziele der physikalischen Therapie im Überblick:

  • Schmerzlinderung
  • verbesserte Durchblutung
  • Gelenkbeschwerden beheben
  • Rehabilitation
  • Prävention
  • Verbesserung der Motorik
  • Muskelkraft verbessern
  • Unterstützung / Begleitung anderer Therapieformen

Wer darf physikalische Therapie durchführen?

Um diese und weitere Behandlungsziele sicher und zur Verbesserung Ihres körperlichen Wohlbefindens zu erreichen, sollten Sie einen qualifizierten Physiotherapeuten aufsuchen. Reine Masseure sind zum Beispiel nicht unbedingt geeignet, um die anspruchsvollen Handgriffe oder auch anderen physikalischen Methoden fachgerecht durchzuführen. Für eine professionelle physikalische Therapie können Sie über unseren Ratgeber einen Physiotherapeuten in Ihrer Nähe finden.

Methoden der physikalischen Therapie

Denn wie Sie im folgenden Abschnitt sehr schnell erkennen werden, geht es bei der physikalischen Therapie nicht nur allein um einfache Massagen, obgleich diese auch Teil der Kategorie physikalische Therapie sind. Aber auch hier muss professionell gearbeitet werden, denn es gibt für die verschiedenen Beschwerden auch verschiedene Massagen, neben der klassischen Massage zum Beispiel auch die Bindegewebsmassage, die Fußreflexzonenmassage, die Unterwasserdruckstrahlmassage oder die manuelle Lymphdrainage.

Lymphdrainage

Letztere ist ebenfalls eine physikalische Therapie und zählt auch zu den therapeutischen Massagen. Durch die Berührungen an bestimmten Stellen (zum Beispiel Ödemen oder Stauungen) wird der Lymphfluss angeregt, wodurch Schwellungen zurückgehen können. Unterstützend können auch Kompressen zusätzlich zur Lymphdrainage angelegt oder spezielle Bewegungstherapien angewandt werden.

Akupunktur

Massagen können zusätzlich durch Akupunktur unterstützt werden. Dabei handelt es sich um Massagestäbchen, die an den Meridianen des Körpers angebracht werden. Physiotherapeuten, die diese Massage-Therapie nach Penzel anwenden, setzen auf die Anregung der Selbstheilungskräfte im Körper, die hier freigesetzt werden können.

Hydrotherapien

Eher auf die Abhärtung des Organismus setzte Sebastian Kneipp, dessen Verfahren bis heute fest in der Physiotherapie, bzw. der physikalischen Therapie verankert sind. Vor allem Kneipp-Bäder dienen dazu, mithilfe von Güssen und Wassertreten verspannte Muskeln zu lockern, den Stoffwechsel anzuregen und somit letztlich auch den gesamten Organismus zu stärken. Alternative Hydrotherapien setzen auf warme oder kalte Bäder, Teil-Bäder oder Wassergymnastik.

Elektrotherapie

Auch Strom kann zu physiotherapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Den Körper durchfließen unzählige Stromimpulse und einige davon kann ein Physiotherapeut auch gezielt zu therapeutischen Zwecken einsetzen. Methoden wie Ultraschalltherapie, TENS, Galvanisation sowie die unterschiedlichen Effekte durch niedrige, mittlere oder hohe Frequenzen haben viele therapeutische Wirkungen auf den Körper, von Schmerzlinderung, über Muskelstimulierung, bis hin zu einer verbesserten Durchblutung.

Wärmetherapie

Überschneidungen mit der Elektrotherapie hat auch eine weitere Disziplin der physikalischen Therapie: die Wärmetherapie. Hier geht es ebenfalls um die Schmerzlinderung und -Beseitigung durch die Anregung des Gewebes mit Wärme und die darauf folgende erhöhte Sauerstoff- und Nährstoffaufnahme. Neben der Hochfrequenztherapie in der Hydrotherapie oder der Ultraschalltherapie gehören auch die Infrarottherapie, Konvektion und Konduktion zu den am häufigsten angewandten physikalischen Therapien im Bereich Wärme.



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